Blick hinter die Kulissen (Teil 3): Goldschmiede
Es wird gehämmert, geformt und gelacht: in der Goldschmiede der Schmuckmanufaktur Gellner entstehen außergewöhnliche Schmuckstücke – durch präzise Handarbeit und Freude an der Kreation. Die Goldschmiedemeisterin Claudia Ostermayer steht uns Rede und Antwort.
Warum hast du dich vor 12 Jahren für den Beruf Goldschmiedin entschieden?
Der Beruf Goldschmiedin wurde mir sozusagen in die Wiege gelegt, denn die Begeisterung für Schmuck liegt bei uns in der Familie. Schon mein Opa und mein Onkel haben diesen Beruf gelernt und auch meine Oma und Mutter waren in der Schmuckbranche tätig. Außerdem wollte ich schon immer ein Handwerk erlernen. Etwas mit meinen eigenen Händen zu erschaffen und meine Kreativität ausleben zu können, das war und ist mir auch heute noch unheimlich wichtig.
Was macht die Arbeit als Goldschmiedin so besonders?
Es fasziniert mich, zu sehen, wie ein Schmuckstück durch viel Geduld, präzise Handarbeit und Fingerspitzengefühl Schritt für Schritt entsteht. In unserer heutigen Zeit wird es immer seltener, einen Entstehungsprozess von Anfang bis Ende erleben zu können. Vor allem die Arbeit mit Perlen macht es spannend. Denn jede ist einzigartig in Form und Farbe und erfordert individuelle Behandlung. Da heißt es oft umdenken! Denn ohne Kreativität geht es nicht.
Was gefällt dir speziell an der Arbeit bei Gellner?
Ganz klar: unser tolles Team! Es macht mir sehr viel Freude, mit meinen Kollegen zusammen zu arbeiten. Wir erleben ein offenes, freundschaftliches Miteinander, das stark auf gegenseitigem Vertrauen basiert. Ich bin froh, dass wir frei und eigenverantwortlich arbeiten können. Was ich besonders schätze, ist unser starker Teamgeist und die große Wertschätzung, die uns entgegengebracht wird.
Welche Aufgaben fallen im Laufe eines Arbeitstages an?
Bei uns ist kein Arbeitstag wie der andere. Da wir relativ flexibel auf unsere Kunden reagieren können, passiert ständig Unvorhergesehenes. Von der Kreation filigraner Ketten und eleganter Ringe bis hin zu Perlenbohren und Reparaturen ist alles dabei. Natürlich hat jeder seine insgeheimen Lieblingsaufgaben, aber wir sind froh, dass die Projekte sehr unterschiedlich sind. Denn die Abwechslung macht´s!
Welche Herausforderungen bringt die Arbeit mit Perlen mit sich?
Eine Zuchtperle ist ein besonderes Juwel. Sie hält zwar viel aus, aber verzeiht keine Fehler. Deshalb muss man viel Feingefühl bei der Arbeit mit Zuchtperlen an den Tag legen. Schon beim Bohren ist äußerste Konzentration gefragt, um die richtige Stelle und den optimalen Winkel zu finden. Einmal gebohrt, kann ein Fehler nicht korrigiert werden. Aufpassen muss man auch beim Einsatz von Hitze. Lasern beispielsweise erfordert große Behutsamkeit, denn Zuchtperlen sind äußerst hitzeempfindlich. Jede der Schönheiten ist ein Unikat und kann nicht durch eine andere ersetzt werden. Daher ist es extrem wichtig, sorgfältig und hoch konzentriert zu arbeiten.