Wer die Qualität einer Zuchtperle bestimmen möchte, muss nicht nur ein gutes Auge haben, sondern auch die fünf relevanten Faktoren kennen, die den Wert der glänzenden Schönheiten beeinflussen. In Teil 1 unserer Blog-Serie „Qualitätskriterien“ wurde der Faktor „Lüster“ behandelt, Teil 2 drehte sich um die Oberflächenbeschaffenheit der Zuchtperlen.
Im dritten Teil geht es nun um ein „augenscheinliches“ Kriterium: die Größe. Auch hier gibt es einige Tricks zu beachten.
Die Größe von Zuchtperlen wird stets in Millimetern angegeben. Wichtig ist, dass nicht der größte Punkt gemessen wird, sondern der zweitgrößte: Daher gilt bei ovalen Zuchtperlen die Breite statt die Länge als korrekte Größenangabe. Bei nicht runden, barocken Formen wird die Länge, Breite und eventuell auch die Höhe angegeben. Sortiert werden Zuchtperlen mithilfe von Sieben. Deren Löcher sind so beschaffen, dass jeweils Perlen mit einem Größenunterschied bis zu einem halben Millimeter hindurchfallen können. So gibt es z.B. ein Sieb für Perlen der Größe 6 - 6,5 mm, für 6,5 - 7 mm, für 7 - 7,5 mm usw.
Beeinflusst wird die Größe der Zuchtperle durch den eingesetzten Kern sowie die Stärke der Perlmuttschicht, die der Zuchtperle zugleich ihre Widerstandsfähigkeit und ihren unvergleichlichen Glanz verleiht. Wenn alle anderen Qualitätsmerkmale gleich sind, gilt der Grundsatz: je größer, desto wertvoller.
Generell kann gesagt werden, dass der Preis mit jedem zusätzlichen Millimeter um mindestens 35 Prozent zunimmt. Liegt die Größe einer Zuchtperle jedoch über der Durchschnittsgröße ihrer Perlenart, steigt ihr Preis überproportional an.
So rangieren beispielsweise die Größen von Akoya-Zuchtperlen zwischen 2 und 9 mm. Größere Akoya-Zuchtperlen sind sehr selten und dementsprechend wertvoll.
Südsee-Zuchtperlen werden dank ihrer Größe und der Dicke der Perlmuttschicht auch die „Königinnen der Perlen“ genannt. Sie werden 8 bis 17 mm groß, manche Exemplare erreichen bei runder Form sogar bis zu 22 mm.
Die Durchschnittsgröße einer Fiji-Zuchtperle wiederum beträgt 10 bis 11 mm, wobei in seltenen Fällen auch Größen bis zu 18 mm möglich sind.
Tahiti-Zuchtperlen mit runder Form haben einen Durchmesser von 9 bis 14 mm, am häufigsten sind 9 bis 11 mm. Größen von 16 oder sogar 18 mm sind sehr selten.
Im nächsten Artikel stellen wir das vierte Qualitätskriterium vor: die Form. Denn auch hier zeigt die Natur ihre ganze Vielfalt.
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